Welche Bedürfnisse und Erwartungen haben die Patientinnen und Patienten in Bezug auf die Behandlung Ihrer Parodontalerkrankung? Wie erleben sie diese? Und welchen Beitrag können sie selbst leisten, um den Verlauf zu beeinflussen?
Antworten auf diese Fragen dienen als Basis für die Entwicklung einer App, die Patientinnen und Patienten und dem zahnärztlichen Team als digitaler Begleiter während der Parodontalbehandlung unterstützen soll.
Paro-ComPas soll die Betroffenen stärker in den Behandlungsverlauf integrieren und damit die Qualität der Versorgung verbessern.
Das Projekt ist im April 2022 gestartet und hate eine Laufzeit von 3 Jahren bis bis Ende März 2025. Paro-ComPas wird durch Prof. Dr. Stefan Listl, Sektion Translationale Gesundheitsökonomie, Universitätsklinikum Heidelberg geleitet. Weitere Konsortialpartner sind Prof. Dr. Bettina Dannewitz, Poliklinik für Parodontologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Oliver Heinze von phellowSeven GmbH, Heidelberg.
Weitere Kooperationspartner sind die Charité – Universitätsmedizin Berlin (Prof. Dr. Henrik Dommisch), Universitätsmedizin Greifswald (Prof. Dr. Clemens Walter), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Prof. Dr. Dr. Thomas Beikler), Universitätsklinikum Mainz (Prof. Dr. James Deschner), Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (Prof. Dr. Christof Dörfer) und die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V. (DG PARO).
Diese Projekt wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert (Förderkennzeichen 01VSF21026).
Das Projekt zielt darauf ab, die Versorgung in Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten, Zahnmedizinerinnen und Zahnmedizinern, App-Entwicklern und wissenschaftlichen Experten zu verbessern. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Erlebnisse, Bedürfnisse, Erwartungen und Präferenzen der Betroffenen im Behandlungsverlauf. Es soll der Prototyp eines digitalen Begleiters entwickelt und geprüft werden, ob sich Hindernisse bei der Versorgung von Parodontitis damit überwinden lassen.
Paro-ComPas umfasst 4 Arbeitspakete.
Das Studienprotokoll von Paro-ComPas wurde in der Zeitschrift „Frontiers in Oral Health“ im September 2022 veröffentlicht.
Parodontitis ist eine chronisch entzündliche nichtübertragbare Erkrankung, die alle Anteile des Zahnhalteapparates betrifft und weitgehend irreversible Schäden des Parodonts verursacht. Schätzungen legen nahe, dass in Deutschland ca. 10-12 Millionen Menschen an einer schweren Parodontitis erkrankt sind.
Parodontitis zeigt über viele Jahre zumeist wenige oder nur milde Symptome, die von den Patienten oft nicht wahrgenommen oder richtig eingeordnet werden. Fehlendes Bewusstsein kann dazu führen, dass zahnärztliche Behandlung in einem fortgeschrittenen Erkrankungsverlauf in Anspruch genommen wird, wenn umfangreiche Therapiemaßnahmen notwendig sind und sich die Prognose für den Erhalt der Zähne verschlechtert hat.
Die systematische Behandlung einer Parodontitis erfordert eine komplexe und mehrstufige Therapie und ist auf die aktive Mitwirkung der Betroffenen angewiesen.
Umfangreiches Informationsmaterial über Parodontitis, die Parodontaltherapie und den Einfluss von Parodontitis auf die Allgemeingesundheit erhalten Sie auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e. V. (DG PARO), die unser Projekt unterstützt.
Parodontitis ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die alle Anteile des Zahnhalteapparates betrifft und weitgehend irreversible Schäden des Parodonts verursacht.
Die Behandlung der Parodontitis erfolgt stufenweise. Ein Großteil der Therapiemaßnahmen ist auf die Kontrolle des dentalen Biofilms gerichtet. Ziel ist aber auch die Kontrolle von bekannten Risikofaktoren wie Nikotinkonsum.
Parodontitis wird durch Bakterien im Zahnbelag verursacht. Der Verlauf uns der Schweregrad werden aber auch durch weitere Risikofaktoren beeinflusst.
Außer den lokalen Schäden in der Mundhöhle kann Parodontitis auch Auswirkungen auf den gesamten Körper haben und steht in Zusammenhang mit einer Vielzahl von systemischen Erkrankungen, u.a. Diabetes mellitus.